Halbzeit- aber wo bleibt die Routine??

Hallo Hallo!
Diese Woche zelebriere ich meine kleine erste Halbzeit! Richtig, drei Monate bin ich nun in Down Under und das entspricht genau der Hälfte der sechs Monate, die ich in meiner Gastfamilie leben werde!
Was ist alles so passiert in meinem Leben als AuPair in drei Monaten?
Oh, eine ganze Menge!
So viele Dinge haben sich bisher für mich verändert, die ich gar nicht alle aufführen kann.
Angefangen damit, dass ich ein ungefähres Gefühl dafür bekomme, was Mütter eigentlich wirklich alles leisten müssen!
Durch meine „Arbeitstage“, die gut und gerne mal 14h ohne jegliche Pause lang sein können oder die auch schon unzähligen Nachtschichten, in denen meine Gasteltern beide nicht Zuhause waren und jede Stunde eins der beiden Kinder aufwacht und auch mindestens eine halbe Stunde am Stück schreit, weil es Hunger hat, es zu warm ist oder einfach nur Mama oder Papa will, ja, genau durch diese Tage und Nächte erlerne ich den allergrößten Respekt für jede Mutter! Sorry, aber die Väter muss ich einfach außen vor lassen. Da mein Gastvater den tiefsten Schlaf hat und nicht einmal aufwachen würde, wenn das Baby direkt neben ihm liegt und schreit!
Dann gibt s die verschiedenen Variationen von Tagen:

-zum einen wäre da der Tag, an dem einfach nichts klappt wie vorher „geplant“ (mit planen meine ich maximal eine Stunde vorher drüber nachdenken). Dann will das Baby zum Beispiel nicht schlafen wenn es eigentlich total müde ist. Die Große hat keine Konzentration, um der Beschäftigung nachzugehen, die du ihr gegeben hast, um in Ruhe den Kleinen ins Bett zu stecken. Nein, stattdessen hast du ein schreiendes Baby auf dem Arm und eine eifersüchtiges Kind am Bein hängen.

-es gibt aber auch die Tage, an denen es besser ist. Du kriegst die Kinder gemanaged. Schaffst es, ohne große Heul-Arien, den Kleinen ins Bett zu stecken und der Großen genug Aufmerksamkeit zu geben. Wäre da nicht noch, das Badezimmer was geputzt werden muss, das Essen was gekocht werden muss, Wäsche, die gewaschen oder zusammen geleget werden muss, Fläschchen, die gemacht werden müssen und und und… also einfach diese chaotischen Tage!

– dann kommt es gelegentlich, mindestens jeden zweiten Tag, zur allgemeinen Nachmittagskrankheit. Bei der es heißt, du darfst nicht weiter als einen Meter von mir weichen, dabei musst du aber kochen, das eine Kind baden, das andere Kind baden und wenns geht Fläschchen geben und hier hin tragen und dahin tragen! Ebenfalls chaotisch!

-Ganz selten gibt es auch den Fall, das die Große mit etwas beschäftigt ist, der Kleine gerade eines seiner Schläfchen hat und du schnell die eine oder andere Sache erledigen kannst. Oder im besten Fall, wenn beide Kids zur gleichen Zeit schlafen! Das ist schon fast wie Urlaub 😛
Aber wie schon oft genug erwähnt bleibt keine Pause, stattdessen versucht man in dieser halben Stunde so viel es irgendwie geht zu schaffen, um danach die Nachmittagskraneheit Einheit gebieten zu können.

Was habe ich also alles gelernt in drei Monaten??
Ganz egal wie dein Plan gemacht ist, er verändert sich jede Sekunde. Versuche einfach alles am Ende des Tages geschafft zu haben!

Nach drei Monaten würde ich sagen, dass ich das volle Programm einmal durch habe… Voll gepinkelt, voll gekackt, voll gekotzt, Tränen und Lachen zu genüge bekommen und auch verursacht, Abenteuer Krankenhaus mit Kids, Krankheit geteilt und was es noch so alles gibt…
Zu mir persönlich kann ich sagen, dass ich inzwischen mehr Geduld aufweisen kann, als ich je zuvor gedacht hätte. Dass ich tausendmal „Danke“ und „Bitte“ vorsagen kann und Kinder trotzdem nicht lernen. Dass ich einfach nie nie nie niemals in meinem Leben jemals eine Antwort auf die am häufigsten gestellte Frage „Warum?“ geben kann!!!
Einen Verlust musste ich auch schon hinnehmen. Vor meinem Aufenthalt hasste ich Unpünktlichkeit! Ich wollte nie zu spät kommen, war sogar meist etwas früher da. Inzwischen gibt es das nicht mehr. Die Zeit, die als Abfahrtszeit ausgedacht war muss inzwischen jedesmal mit mindestens dreißig Minuten addiert werden! Ja, so schlimm ist es schon bei mir geworden 😦

Nun habe ich in der Überschrift ja erwähnt, dass immernoch keine Routine eingekehrt ist… das meine ich auch so.
Jede Woche ist immer wieder anders. Jedes Wochenende wird die nächste Woche neu besprochen und halbwegs strukturiert. Erst ist die Oma Anfang Oktober wieder zurück nach Hongkong gegangen. Dann hatte mein Gastvater Nachtschicht, dann waren wir alle zusammen eine Woche krank, dann war eine „normale“ Woche, und dann wurde Miriam aus einem Kindergarten abgemeldet und ist jetzt zwei Tage mehr Zuhause. So waren die letzten Wochen. Und jetzt kehrt so langsam aber sicher ein bisschen Ruhe ein.
Montags habe ich beide Kids alleine, Dienstag ist Kindergarten, Mittwochs ist ein Kinderprogramm in der Kirche, Donnerstags ist Kindergarten, und Freitags mache ich „was besonderes“ mit Miriam. Das kann Zoo, Spielplatz, Sealife, Park also alles sein. So sind die nächsten Wochen in der Theorie 😛
So nun starte ich in die zweite Hälfte meiner Arbeit als Aupair und bin einfach mal total positiv, dass diese mindestens genauso positiv wird, wie die Erste! Ein bisschen weniger anstrengend wäre wundervoll 😀

P.S Jetzt geht natürlich auch die Planung für die nächsten sechs Monate in vollen Zügen los. Ich verrate erstmal nur, dass die ersten Flüge schon gebucht sind! Zu dritt werden wir das wunderschöne Australien für uns entdecken und los geht’s am 24. Januar 2016!!! Vorfreude pur 🙂


Ein Gedanke zu “Halbzeit- aber wo bleibt die Routine??

  1. So ist das Leben, es geht nichts nach Plan und es lebe die Spontanität und Flexibilität. Schön mal wieder was von Dir zu hören! Ja, ja, ich bin davon überzeugt, das Du als eine andere Johanna in neun Monaten wieder nach Deutschland kommst. Eine Johanna, die ruhiger ist, die weiß was sie will und es dann auch schafft. Nicht unbedingt auf dem direkten Weg, sondern vielleicht auf Umwegen, aber Du schaffst es und das ganze schaffst Du in Ruhe, ohne Dich oder andere verrückt zu machen. Nur weiter so, Du gehst deinen Weg und der wird richtig und gut sein. Liebe Grüße aus Drentwede

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