Nach Faulheit kommt Sport!

Hey ihr!
Sorry, letzte Woche gab es mal keinen Blogeintrag… Das lag genau daran, dass wir eigentlich nichts gemacht haben. Freitagabend war ich mit Melanie im Kino und am Samstag waren wir shoppen und haben gegessen (wie immer :D). Samstagabend war ich noch in einer anderen Familie Babysitten, aber das war mit Filme gucken sehr entspannt. Und immerhin habe ich jetzt alle Weihnachtsgeschenke zusammen!! Das ist alles was es zu berichten gibt… aber ein entspanntes Wochenende brauchten wir nach den Grampians einfach mal 🙂

Und dann war schon wieder eine Woche rum und dieses Wochenende war es nicht erlaubt auf der faulen Haut zu liegen!
Freitag Abend ging es nach Feierabend ins Casino… Irgendwie müssen wir armen AuPairs ja unser Geld vermehren… Zwischenzeitlich war unser Gewinn sogar auf 50cent angewachsen. Aber leider haben wir am Ende alles verzockt. Naja, bei 3$ muss man ja nicht unbedingt weinen 😀
Das Crown Casino Melbourne ist total riesig und als Tourist muss man es einfach mal von innen gesehen haben. Vielleicht haben wir beim nächsten mal etwas mehr Glück 😀

Am Samstag hieß es dann schon früh raus aus dem Bett. Ich musste nämlich mein Startpaket abholen… die Aufregung kam so langsam auch an mich heran… Aber dann ging es erst einmal zum Stand up Paddling. Anderthalb Stunden auf dem Brett stehen und paddeln. Gar nicht mal so schwer, wenn es auch bei einigen komplizierter aussah 😛
Allerdings wollte ich keinen Muskelkater riskieren, weswegen ich einige Pausen zwischendurch eingelegt habe. Was sich allerdings als doof erwies, da der Wind mich innerhalb von Sekunden sehr weit abgetrieben hat und ich dann auch noch gegen den Wind wieder zurück musste 😦
Trotzdem hat es total viel Spaß gemacht und hätten wir noch etwas mehr Zeit, würden wir es auch sicherlich noch einmal wieder machen 🙂
Den Nachmittag haben wir entspannt bei einem kleinen Picknick im Park ausklingen lassen, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte…
Ganz viele Nudeln futtern und früh ins Bett gehen! Auch wenn ich um zwölf noch einmal aufstehen durfte, um Luke seine Milch zu geben…

Rebecca und Melanie, von mir gibt’s keine Fotos 😀

Den Sonntag fing der Tag um fünf Uhr an! Aufstehen, anziehen und auf gings! Der Tag meines Halbmarathons! Inzwischen definitiv aufgeregt machte ich mich um halb sechs mit dem Auto auf in Richtung St. Kilda (ca.30min entfernt).
Um 7:30Uhr gings los… einfach nur laufen, egal wie schnell oder langsam.
Meine Ziele, die ich erreichen wollte:
-ankommen
-durchlaufen, auch wenn es sehr langsam ist, nicht gehen
-unter 3h sollte machbar sein
-vielleicht schaffe ich sogar 2:30h, aber das wird ganz hart
-ist doch eigentlich egal wie du läufst. Ich laufe den ersten Halbmarathon meines Lebens mit 19 Jahre und dazu noch in Melbourne!
Mit den vorhergesagten 33° habe ich mich schon auf den härtesten Kampf meines Lebens vorbereitet… und mein Training versprach leider auch nicht sehr viel. 100 Tage hatte ich Zeit. Davon war Carina drei Wochen im Urlaub, wo ich komplett gearbeitet habe. Dann war Miriam in zwei Wochen krank und Zuhause. Ich habe Freunde gefunden und somit an den Wochenenden meist andere Dinge getan. Und zu guter letzt stoppten wir den einen Kindergarten, weshalb Miriam nur noch zwei Tage die Woche zum Kindergarten ging. Deshalb schrumpften meine Trainingstage von fünf auf ganze zwei Tage die Woche und die Trainingszeit um 12 Uhr Mittags rum war auch nicht immer das angenehmste…
So stand ich also am Start mit dem Gedanken „Was tue ich hier eigentlich!?!?“
Aber es ging total! Ich bin einfach gelaufen, habe immer fleißig getrunken, habe mein eigenes Tempo durchgezogen. Auch wenn am Start zunächst tausende Läufer an mir vorbeigezogen sind (der 10km Lauf ist gleichzeitig gestartet). Im Endeffekt konnte ich auch einige überholen 😛
Rebecca und Melanie habe ich bei Kilometer 9 am Streckenrand getroffen. Sogar mit einem Plakat feuerten sie mich fleißig an! Total lieb 🙂
Ab Kilometer zehn spürte ich meine Muskeln schon etwas und ab Kilometer 18 wurden die Kilometer gefühlt länger als zuvor, aber es reichte sogar noch zu einem kleinen „Sprint“ am Ende. Lustiger weise haben mich Melanie und Rebecca im Ziel verpasst 😛
Nach 2:25:38.70h kam ich ins Ziel!!! Wenn ihr euch jetzt noch die Ziele von oben gemerkt habt, dann seht ihr jetzt, dass ich alle erreichen konnte!!
Geschafft!!! Einfach so habe ich also meinen ersten Halbmarathon gemeistert. 21,1 km gelaufen… ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich das jemals schaffen werde! Ich bin sogar ein kleines bisschen stolz auf mich selber 😀

 

Da der Tag ja erst angefangen hatte ging es nur kurz nach Hause, um zu duschen und dann wieder ab in die City. In einer Rooftop-Bar trafen wir zwei junge Australier, die wir zufällig kennengelernt haben. War super nett und war auch cool nochmal einfach so auf Englisch zu reden, außer den ganzen Kinderkrams, den ich mit meinen Gasteltern immer bespreche 😛
Nicht allzu spät und die Schmerzen merkend viel ich einfach nur noch ins Bett!

Und der Tag danach… wenn man morgens aufwacht und schon alles wehtut, wenn man sich im Bett umdreht… und man dann auch noch realisiert, dass man den ganzen Tag mit zwei Kids alleine ist. Juhu!
Ich habe hüpfen und krabbeln und laufen noch nie so sehr gehasst…aber was tut man nicht alles für Kinder. Aber auch insgesamt einfach nur erschöpft ging dieser Tag rum…

Das waren mein faules und mein sportliches Wochenende!
Ich bereue es nicht, und ich werde definitiv noch einen Habmarathon laufen, wenn ich wieder in Deutschland bin, aber jetzt bin ich erst einmal froh, die Last des Trainings los zu sein und den Zeitaufwand von drei bis vier Stunden nicht mehr so oft machen zu müssen…

Ganz liebe Grüße an euch alle! 🙂